3 Element UltraBeam Yagi – Erfahrungsbericht

Knapp ein Jahr habe ich den Ultrabeam nun in der Version einer 3 Element Yagi für das 20-6m-Band im Betrieb. Anfängliche Befürchtungen, dass die stets beweglichen Teile ständig Probleme bereiten würden, konnte ich bisher nicht feststellen. Viele bekannte OM’s hatten mir von der Anschaffung abgeraten, da sie mal etwas über drei Ecken gehört haben und naja….

Bislang trat nur eine Störung kurz nach dem Aufbau auf. Im Stellmotor des Reflektors löste sich der Stift vom Motorritzel zum Getriebe. Die Elemente wurden bis auf den Reflektor eingefahren und anfangs vermutete ich eine Störung in der Zuleitung, die sich nicht bestätigte. Nach dem ich auf Störungssuche im Stellmotor ging, war die Ursache schnell gefunden. Der gelöste Federstift hatte den Motor blockiert. Er wurde wieder hineingedrückt und vorweg etwas aufgebogen.

Seither gibt es keinerlei technische Probleme und die Antenne ist nahezu täglich im Einsatz.

Der Normalbetrieb

Es ist ratsam die Elemente mit der Funktion „Retract Elements“ nach der Nutzung einzuziehen. Im Sommer ist es sogar ein kleiner zusätzlicher Schutz bei Gewitter. Der Hauptgrund ist aber, dass das Steuergerät nach dem Wiedereinschalten nicht die exakte Position der Elemente kennt. Beim Einschalten des Steuergerätes würde die Antenne dann den Auftrag zu Ausfahren der Elemente je nach gewähltem Band bekommen, doch das führte dann zu einer unplausiblen Position und die Antenne war nicht korrekt abgestimmt.

Hierbei müsste man die Funktion „Retract Elements“ aktivieren und es hat sich gezeigt, dass manchmal die Elemente nicht vollständig einfuhren. Also wurde das Steuerkabel abgezogen und manuell das 6m-Band am RCU bedient. Nachdem das Steuerkabel wieder angesteckt wurde, wurde erneut die Funktion „Retract Elements“ aktiviert und nach neuer Auswahl des Bandes war wieder alles wie es sein sollte.

Richtungswechsel

Praktisch war bisher immer die Möglichkeit in sekundenschnelle die Richtung des UltraBeam um 180° zu ändern. Hierbei wird der Reflektor zum Direktor und umgekehrt. Damit kann man absolut bequem und schnell die DX-Station auch per Longpath anpeilen und oft hat sich Richtung Ozeanien gezeigt, dass die DX-Station über den langen Weg weitaus lauter war als über den direkten Weg.

Praktisch ist auch die Funktion „Bidirectional“ die für den Contestbetrieb sinnvoll ist. So geht der CQ-Ruf in zwei Richtungen und kann bei Bedarf dann auf eine Richtung fixiert werden.

Die Steuerung

Die Ansteuerung der Stellmotore des UltraBeams erfolgt über das Steuergerät RCU-01 und bei neueren Typen RCU-06.

Das RCU-01 verfügt über eine serielle Schnittstelle (RS232) und mit den passenden Programmen kann man die Bandwahl automatisch per CI-V- oder CAT-Befehl an das Steuergerät senden.

Einige Interfaces unterstützen die Steuerung auch, wie z.B. die MicroKeyer II, III, 2R oder 2Rplus. Über die iLink-Buchse und ein modifiziertes Steuerkabel lassen sich RCU und Microkeyer verbinden. Bei der Bandumschaltung wir dann die PTT solange blockiert wie die Stellmotore laufen. So werden Einbrände auf den Kupfer-Byrillium-Bändern vermieden.

Das neuere RCU-06 bietet eine Reihe mehr Anschlussmöglichkeiten für die Bandumschaltung. Zusätzlich gibt es zur seriellen Schnittstelle auch einen USB- oder CI-V-Anschluss für die Bandumschaltung.

Hilfsprogramme

Selbst nutze ich das Programm PSTRotator zur Steuerung meines Rotors, doch das Programm kann eine ganze Menge mehr als man denkt. Es unterstützt beispielsweise auch die Steuerung von SteppIR- oder UltraBeam-Antennen. Per COM-Port lässt sich nun über PSTRotator die gerade eingestellte Frequenz über das Programm Omnirig vom TRX abrufen und an das Steuergerät des UltraBeam übertragen. Jedoch gibt es bei der Bandumschaltung keine Sperre der PTT für die Zeit in der sich die Elemente für das jeweilige Band bewegen.

Das Abstimmen

Wenn man Antennen aufbaut kennt man nicht immer die Einflüsse aus dem Umfeld die zu einer Veränderung des SWR führen können. Oft sind Werte für den Aufbau vorgegeben, aber nicht immer passen diese auch exakt. Also heißt es eine Längenänderung an den Elementen vorzunehmen. Bei einer Yagi auf einem Tower ist das mit recht viel Arbeit verbunden. Der Vorteil beim Ultrabeam ist die Möglichkeit die Elemente je nach Belieben zu ändern und so das SWR auf ein absolutes Optimum einzustellen. Das klappt natürlich genauso gut für die Richtungsumkehr oder die bi-direktionale Nutzung des Ultrabeams. Natürlich ist auch hier etwas Zeit zu investieren bis alle Maße perfekt eingestellt sind. 

Mein Fazit

Nach fast einem Jahr kann ich noch immer nichts Negatives an dem Ultrabeam feststellen und die Warnungen anderer OM’s konnten sich bis jetzt nicht bewahrheiten. Daher bin ich immer noch glücklich und zufrieden mit dem 3 Element Ultrabeam. Auf den WARC-Bändern konnten noch die letzten fehlenden DXCC gesammelt werden, so dass nun das 8 Band DXCC-Award als Weihnachtsgeschenk im Dezember 2020 zu Hause eintraf… 

Großer Dank gilt Jan DJ8NK, von dem ich Anfang 2020 die Antenne gekauft habe! 

5 Gedanken zu „3 Element UltraBeam Yagi – Erfahrungsbericht

  • 6. Januar 2021 um 12:56 Uhr
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    Vielen Dank Ronny, für die wie immer interessante Berichterstattung zur Ultrabeam. Leider habe ich eine andere Erfahrung mit einer UB-40 vertikal gemacht. Der Stellmotor war so laut, das buchstäblich der Nachbar aus dem Bett gefallen ist. Somit konnte abends und nachts kein Bandwechsel vorgenommen werden. Die Abstimmung der Gegenradiale war das Hauptproblem. Jedes Band muss bei dieser Antenne genau auf Radiallänge abgestimmt werden, ein Radialdraht reicht da nicht! Letztendlich nach wochenlanger Abstimmarbeit gab ich auf, da nur max. 3 Bänder mit vernünftigem SWR einzustellen waren. Auch ständiges Neuabstimmen auf Bandlänge ist erforderlich, da der Controller sich die Längen nicht immer merkt. Wer keinen guten Bodengrund (Leitfähigkeit)zur Verfügung hat, sollte von dieser Antenne besser Abstand nehmen.

  • 24. Februar 2021 um 21:54 Uhr
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    Hallo Ronny, ich gebe Dir recht , die Ultra Beam ist Klasse. Ich benutze die 3-Element 6- 20 mit.schon einige Jahre. Ich steuere Das Band und die Frequenz mit FT dx 5000 ucxlog und DigiKeyer 2. Hatte vorher die Stepp IR für mich ohne Kommentar, nicht ausgereift in der Konstruktion und Ausführung.
    73’s Erwin DL7UAG

  • 27. Februar 2021 um 09:35 Uhr
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    Hallo Erwin, besten Dank für Deine Rückmeldung. Das war auch einer der Gründe, warum ich mich für den UltraBeam 3-Elemnt entschieden habe. Die Technik ist wirklich einfach und solide. Bisher läuft alles problemlos, bis auf den im Beitrag beschriebenen Fehler.

    73 de Ronny DM2RM

  • 18. April 2023 um 04:24 Uhr
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    Hallo Ronny,

    vielen Dank für deinen Bericht. Auch ich habe mir den 3 Element Ultrabeam gebracht gekauft und bin sehr zufrieden. Leider habe ich gerade das Phänomen, das ich das 6m Band nicht mehr abstimmen kann. Die Motoren laufen alle und die anderen Bänder kann ich abstimmen. Laut Nano VNA ist die Antenne auf 53 MHz in Resonanz. Die Veränderung der Elemente bringt keine positive Wirkung. Ich habe auch noch das Zusatz Kit für 6m, also zusätzlich 2 elm.

    Hast du vielleicht noch eine Idee woran es liegen könnte ?

    Vy 73 Holger DL6ED

  • 12. Mai 2023 um 15:57 Uhr
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    Moin Holger,

    SRI für die verspätete Rückmeldung.
    Ich hoffe, du konntest das Problem schon eingrenzen.
    Zum Abstimmen kann man eigentlich nur den Strahler und Direktor nutzen. Der Rest ist ja starr über die Zusatzelemente.
    Selbst habe ich sie noch nicht verbaut, weil ich eine LFA-Yagi für 50MHz nutze.

    73 de Ronny DM2RM 😉

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