Meine QSL-Karten
Ende der 80er Jahre, waren die QSL-Karten nicht sonderlich schön, welche man uns seitens der Klubstation von Y34ZB zur Verfügung stellte. In der DDR war es jedoch auch nicht einfach an schöne QSL-Karten zu kommen, wie es heute in Zeiten von Internet und Farbdrucker der Fall ist.
Als Short Wave Listener (SWL) mit dem Rufzeichen Y34-21-B war ich Ende der 80er Jahre aktiv und zudem unter dem Ausbildungsruf-zeichen Y34AB qrv. Das „A“ im Suffix markierte in der DDR die Ausbildungsstationen der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) die zum Ziel hatte Jugendliche vormilitärisch auszubilden. Somit versuchte man anscheinend Nachwuchs für die Nationale Volksarmee (NVA) zu rekrutieren bzw. zu gewinnen. Entsprechende Wettkämpfe wurden dann durchgeführt, in denen man beispielsweise mit russichen Militärfunkgeräten 5er-Gruppen austauschen musste, alles im militärischen Stil. Doch als Teenager hatte seinerzeit der Spaßfaktor Vorrang und entsprechend der Sportgeist.
1988 konnte ich dann meine Amateurfunk-Lizenz erwerben und bekam folglich das Rufzeichen Y34XB zugeteilt. Von da an war ich „Mitbenutzer“ der Clubstation Y34ZB in Güstrow und somit „on of the GUESTROW Team“. Das Antragsprocedere war doch recht umfangreich, um eine Anateurfunk-Lizenz zu erhalten. Sämtliche Lehrer der Schule, welche ich besuchte, mussten ihr Urteil zu meinem Verhalten abgeben und es wurde von den entsprechenden Ministerien geprüft, ob ich als Teenager den Arbeiter- und Bauernstaat keine Schwierigkeiten mit meinen Funkaktivitäten bereiten könnte.
Nach der Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde mir im kurzen Abstand gleich 3 verschiedene Rufzeichen zugeteilt. Zuerst DL3SXB, dann DL5SZB und letzten Endes DL5SZB. Anscheinend gab es Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der Rufzeichen und Kollegen der ehemaligen RegTP besuchten mich sogar zuhause und ich konnte mir ein Rufzeichen nach dem ganzen Hin und Her aussuchen.
Nun war ich als DL5SZB qrv und konnte eine eigene Station an meinem Heimatort errichten. Als Lehrling sparte ich ein paar Mark und ließ in einer Behindertenwerkstatt in Güstrow eine einfache QSL-Karte ohne viel Schnörkel drucken. Computer gab es zwar schon, aber auf einem C64 konnte man keine tollen Grafiken wie heute entwerfen und diese nachträglich ausdrucken. Irgendwann verschlug es mich beruflich nach Hamburg und es konnte keine Antenne am neuen QTH errichtet werden. Somit waren knapp 500 QSL-Karten zu Notizzettel muttiert. Mit dem „Funken“ war dann Mitte der 90er erst einmal Schluß.
Anfang 2009 packte es mich wieder und ich baute mir an meinem jetzigen QTH im Herzen Hamburgs ein neues Shack auf. Mit einer Mobile Vertical HV-7CX von Diamond bin ich nun qrv und auf den HF-Bändern aktiv. Anfänglich wollte ich mit Packet Radio wieder einsteigen, doch war es beunruhigend ruhig auf den mir bekannten Frequenzen. Mit einem bei ebay ersteigerten Kenwood TH-D7e lauschte ich auf 2m und 70cm, doch weit und breit nichts zu hören. Es bewog mich einen KW-TRX zu kaufen und mit dem Kenwood TS-480SAT hatte ich eine gute Wahl getroffen. Nun kann ich meine neue QSL-Karte im aktuellen Design um die Welt schicken und habe dafür eine Vielzahl zurückbekommen.