Insel Öhe – Aktivierung nach 20 Jahren

Die Insel Öhe – zwischen der Insel Rügen und der Insel Hiddensee – ist eine Insel im Privatbesitz der Familie Schilling. Auf der Insel Öhe wird Viehzucht betrieben und der Zutritt ist unter normalen Umständen nicht möglich. Doch mit viel Glück ist es uns gelungen20160920_insel_oehe_2 für ein paar Stunden die Insel Öhe funktechnisch zu aktivieren. Auf der HAM RADIO 2016 beschlossen Markus DX5AX und ich, dass wir während seines Rügen-Urlaubs im September entweder eine COTA-Aktivierung durchführen oder etwas anderes, was den Anreiz bei den Funkamateuren weckt. Bei seiner Recherche viel auf, dass in Schaprode sich nicht nur eine Slawenburg befand, sondern dass die Insel Öhe funktechnisch lange nicht aktiviert wurde. Denn die Insel Öhe zählt auch für das deutsche Inseldipolm mit der Kennung „O-19“. Ich versuchte Kontakt zur Familie Schilling aufzunehmen, denn sie betrieben in Schaprode neben einem Gasthaus auch einen kleinen Hofladen und eine Fischbrötchenbude, mit einem sehr schmackhaften Sortiment an Fischbrötchen und Räucherfisch.

Doch ich wurde nach meinem Anruf enttäuscht, da Frau Schilling mir mitteilte, dass ich nicht der Erste sei der dort funken will und man würde keine Ausnahme machen. Dann soll es wohl so sein, dachte ich…

Ein paar Tage später erreichte mich eine Nachricht von Markus DK5AX mit dem Hinweis „Dienstag geht es auf die Insel Öhe“. Ich war sehr verdutzt, dass wir doch mit mal den Zuschlag bekamen, aber Markus konnte bei einigen Besuchen im Gasthaus Schilling mit dem Besitzer persönlich sprechen und ihn überzeugen uns ein paar Stunden auf die Insel zu lassen. Abends wurden zu Hause noch die nötigen Sachen zusammengesucht und paar Kabel gelötet und morgens früh um 6:30 Uhr ging es auf die A20 gen Rügen.20160920_insel_oehe_3

Morgens um 9 Uhr war Treffpunkt am Fähranleger Schaprode und wir wurden von Herrn Schilling mit seinem Motorboot samt Equipment übergesetzt. Zudem wurde uns eine freie Wiese zur Verfügung gestellt, auf der sich im Moment keine Rinder befanden. Denn freilaufende Rinder können auch weniger freundlich reagieren gerade wenn sie Kälber führen.

Wir bauten die Antennen auf und entschieden uns für einen Buddipole für 30m und ich hatte meinen GFK-Mast mit, den wir als L-Dipol für das 40m-Band herrichteten. Nachdem alle Antennen aufgerichtet waren, ging es los auf die Bänder. Die Bedingungen waren relativ gut und doch von starkem QSB überschattet. Ins Ruhrgebiet ging es mit QSB und Richtung Bayern und Süddeutschland, sowie den Rest Europas mit tollen lauten Signalen.20160920_insel_oehe_6

Zeitweise hatten wir schönes Pileup und es war ein auf und ab. Manchmal riefen wir minutenlang CQ ohne Antwort und dann kam man kaum hinterher die Stationen zu loggen. 30m stellte sich als weniger erträglich aus. Markus hatte ein paar CW- und ein RTTY-QSO mit seinem KX3 und dem Buddipole gemacht. Die Bedingungen auf 30m waren allerdings mäßig und so haben Markus und ich auf 40m Betrieb gemacht. Es kamen rund 130 QSO´s in einigen Stunden ins Log. Nachträglich musste ich auch feststellen, dass der IC-7300 für seinen ersten Portabeleinsatz gute Dienste leistete. Die Rapport waren recht gut und auch die Modulation wurde oft gelobt. Ich hatte ja zum ersten Mal das originale Hand-Mikrofon im Betrieb. 20160920_insel_oehe_4

Die Stromversorgung über LiFePo-Akkus stellte sich als sehr effizient heraus und wir konnten nahezu mit 100W ohne Probleme arbeiten. Nach etwa 4 Stunden haben wir dann wieder zusammengepackt und bauten die Antennen ab. Kurz danach ging es wieder auf die Insel Rügen zurück. Abgekämpft vom Auf- und Abbau und vom Funken gönnten wir uns noch eine Stärkung in der Fischbrötchenbude.20160920_insel_oehe_1

 

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