Allgemein

CAT-to-CI-V-Converter für FlexRadio auf ICOM-Protokoll

Flexradio hat eine eigene USB-Schnittstelle die es erlaubt USB-Serial-Adapter anzuschließen, doch dieses CAT-Signal kann meine Antennensteuerung nicht lesen. Diese Antennensteuerung hatte ich einst für CI-V, also dem ICOM-Protokoll angepasst und es funktionierte über Jahre tadellos.

Nun wollte ich nicht alles umprogrammieren und kaufte anfangs ein USB-BCD-Kabel, was über 40€ kostete. BCD ist das Band Code Data-Format, was oft von Yaesu und anderen Funkgeräten genutzt und ausgegeben wird. Hier gibt es aber nur eine statische Freuquenz- oder Bandausgabe, aber nicht stets die aktuelle Frequenz.

Bei RA0SMS stieß ich im Onlineshop auf einen Converter für BCD auf CI-V. Preis 25€ nur der Versand kostete auch noch einmal 20€. Gesamt kostete eine kleine Platine fast 50€ mit entsprechender Wartezeit.

Meine SPE Expert PA benötigte auch ein CAT-Signal und mit einem USB-Seriell-Adapter mit FTDI-Chipsatz funktioniert das auch tabellos mit dem FlexRadio. Bei Amazon kostete diese rund 18€. Daher hatte ich mich für die Variante entschieden, das genannte USB-Kabel zu verwenden, da es kostengünstiger ist. Die Einrichtung des Kabels ist in den Handbüchern erklärt und ich möchte daher hier nicht weiter drauf eingehen. Es funktioniert jedoch recht einfach, um dieses Kabel einzubinden.

Dank ChatGPT habe ich dann einen Code für einen Arduino Controller nach meinen Wünschen erstellen zu lassen und habe dann noch einige kleine Änderungen vorgenommen. Das Sketch, eine ino-Datei, wird mit dem Programm von Arduino auf einen kleinen Arduino Nano hochgeladen. Wenn man mag, kann man im Code noch weitere Änderungen vornehmen.

Einige Bauteile, wie den Arduino Nano und ein 16×2 i2c LCD-Display hatte ich noch in irgendwelchen Kartons zu liegen, inklusive Steckkabel. DC-Buchen und einige 3,5mm-Klinken-Buchen hatte ich auch noch auf Lager. Also ging daran alles zusammenzufügen und zu testen.

Eigentlich ist das Display nur Spielerei und man kann das Ganze auch ohne betreiben, wodurch die größe des Adapters wesentlich kleiner wird.

 

Die Bauteilliste:

Arduino Nano   ca. 4€

MAX232 RS232-TTL-Adapter   ca. 3€

16×2 i2c Display   ca. 4 €

12V auf 5V DC-Wandler    ca. 3 €

2x 3,5mm Stereo-Klinkenbuchse   ca. 1 €

1x 5,5mm DC-Buchse    ca. 0,50€

 

Der Schaltplan

Mit Steckkabeln lassen sich die einzelnen Baugruppen miteinander einfach verbinden. Wer mag kann es auch löten, damit sind die Verbindungen sicherer. Wichtig ist, dass der MAX232 RS232 to TTL-Adapter mit 3,3V versorgt wird. Dieser wird benötigt, um das CAT-Signal vom FlexRadio umzuwandeln, damit der Arduino dann das Signal lesen kann. Da der Arduino TTL-Signale ausgibt, ist die Ausgabe damit schon optimal, da die ICOM’s TTL-Pegel an der CI-V-Schnittstelle benötigen.

Das Arduino-Sketch (Code)

Der Arduino Nano wird per USB-Kabel mit dem PC verbunden und erzeugt einen USB-COM-Port, wenn der richtige Treiber installiert ist. Im Arduino Programm wählt man den Board-Typ und die entsprechende COM-Schnittstelle. Nach dem Kompilieren des Codes wird dieser im nächsten Schritt auf den Arduino Nano hochgeladen. Im Internet gibt es viele gute Anleitungen zu Thema Arduino und wie man diese mit dem nötigen Code bespielt.

Download Cat_CI-V-Adapter_V1_0_Sketch

Das Gehäuse

Die schwierigste Aufgabe war das Gehäuse mit FreeCAD zu erstellen, dass dann zum Schluss auch alles einigermaßen zusammenpasst. Da zum Anfang der 3D-Drucker sich auch ein wenig mit dem ersten Druck schwer tat, war das aber schon mal ganz gut, um einige Korrekturen am Gehäuse vorzunehmen. Entworfen habe ich einmal das Gehäuse, in dem das Display über Kopf eingebaut werden muss, da zum Schluss die Grundplatte als Unterteil angeschraubt werden muss. Somit sieht man wenig Schrauben und Verbindungsstellen. Das Gehäuse ist ziemlich dick, aber damit stabil. Mit einem Panzer würde ich jetzt nicht drüberfahren. Hi!

Downlaod 3-D-Druck-Dateien

 

Die Stromversorgung

Wenn man mag, dann muss kein zusätzlicher Stromanschluss eingebaut werden und die Stromversorgung kann man auch über einen USB-Hub am FlexRadio durchführen und in den Arduino einspeisen. Ich wollte aber zusätzlich noch einen DC-Wandler einbauen, um auch die Stromversorgung über 12V bzw. 13,8V vornehmen zu können. Über die Stationssteuerung kann man dann den Converter auch beliebig ein- und ausschalten.

Verwendungszweck des Converters

Manche Leistungsverstärker, Antennensteuerungen und vieles mehr verwenden das CI-V-Protokoll. Da man hier kein spezielles Kabel benötigt, sondern nur ein einfaches Stereo 3,5mm Klinkenkabel, ist das Verbinden schon ziemlich einfach. Ein weiterer Vorteil ist, dass man mehrere Geräte per CI-V in Reihe schalten und damit gleichzeitig steuern kann. So gibt es keine Konflikte wie bei klassischen seriellen Verbindungen.

 

Viel Spaß beim Nachbauen.

73 de Ronny DM2RM

6 Gedanken zu „CAT-to-CI-V-Converter für FlexRadio auf ICOM-Protokoll

  • Stefan

    Hallo Ron,

    vielen Dank für das Projekt. Leider bekomme ich beim kompelieren einen Fehler in der Zeile lcd.init();.
    Laut internet verwende ich wohl die Falsche I2C Bibliothek.
    Welche I2C Bibliothek und weche Arduino Version hast du verwendet.

    Über einen Tip würde ich mich freuen.

    vy 73 de Stefan, DL1STG

  • Moin Stefan,

    aktuell habe ich folgende Bibliothek installiert: „LiquidCrystal_I2C“ und „FaBo7Seg-TLC59208-Library“.
    Schaue mal ob du diese findest oder etwas vergleichbares mit 7 Segment LCD und i2c-Bus.

    Berichte bitte gerne mal, ob es geklappt hat.

    73 de Ronny DM2RM 😉

  • Stefan

    Hallo Ronny,

    habe den Converter nun nachgebaut. Habe die angegebene „LiquidCrystal_I2C“ installiert. Hat alles gut geklappt. Nur musste ich bei mir die Anschlüsse A4 und A5 des I2c tauschen. Nun funktioniert es wie beschrieben.

    Frage: Kann ChatGPT den Sketch so erweitern, das CI-V TX jede zweite Sekunde die Frequenzdaten sendet?

    Ich habe den Converter an einem Microkeyer II angeschlossen und der schaltet, wenn er keine Daten bekommt, nach ein paar Sekunden in stanby und das Display für die Frequenz im Microkeyer II fängt an zu blinken. Das ist nicht so schön.

    Hat mir Spass gemacht den Converter zu bauen. Ein befreundeter OM von mir hat einen 3D Drucker, ich werde ihn fragen ob er das Gehäuse für mich druckt.

    vy 73 de Stefan DL1STG

  • Moin Stefan,

    ich hatte versucht eine Art „Poll“, also Abfrage der Frequenz, mit einzubauen.
    Doch das führte zu einem Speicherüberlauf und der Converter lief nicht mehr. Daher musste ich es so programmieren, dass es nur bei einer Frequenzänderung zu einer Abfrage kommt.
    Man kann ja CAT-Signale in beide Richtungen senden. Aber leider hatte es mit verscheidenen Zeiten für die Abfrage der Frequenz immer zum Absturz geführt.
    Wo blinkt denn der MK II!? Im Display?

    Du kannst das Sketch ja mal in ChatGPT einfügen und es mit der Abfrage der Frequenz ergänzen lassen. Vielleicht funktioniert es ja bei dir?

    Viel Erfolg!

    73 de Ronny DM2RM

  • Stefan Göcke

    Hallo Ronny,
    stimmt, das Display mit der Frequenz vom MKII fängt an zu blinken.
    Ist von der Funktion her nicht schlimm, nur wenn was blinkt, nicht so schön.
    Die Funktion ist wie beschrieben gegeben.

    Wir haben das Gehäuse gedruckt, tolle Arbeit. Perfektes Gerhäuse, super.

    Vielen Dank.

  • Hallo Stefan,

    freut mich zu hören.
    Viel Spaß amit auf alle Fälle und gerne weiterempfehlen, falls es jemand benötigen kann.

    73 es gd DX!
    Ronny DM2RM

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert