WX-Radiosonden

Durch den Amateurfunk und einige Freunde bin ich vor einigen Jahren auf das Hobby Geocaching gekommen. Ein Hobby was mir Spaß bereitet und man lernt immer wieder tolle Orte kennen und auch nette Menschen.

Jedoch ist die nächste Stufe des Geocaching die Jagd auf Radiosonden bzw. Wettersonden des Deutschen Wetterdienstes oder der Bundeswehr. Durch einen befreundeten OM bin ich an diese Jagd der Wettersonden herangeführt worden. Während Geocaches sich meist an gut erreichebaren Orten befinden, ist es hier manchmal ein wenig anders und oft auch ein Glückspiel.

Mit verschiedener Technik lassen sich die Wettersonden empfangen und diese werden von verschiedenen Standorten des Deutschen Wetterdienstes regelmäßig gestartet. Bei der Station in beispielsweise Greifswald, rund 35km von hier entfernt, werden diese täglich um 0:00 und 12:00 UTC gestartet. Diese Wettersonden kann man mit verschiedener Technik empfangen und lokalisieren.

Mit einem voreingestellten Image von  radiosondy.info  lassen sich vorab Standort und verschiedene Einstellungen übernehmen. Dieses Image wird auf einer SD-Karte installiert und mit einem Rasperry PI wird alles zum Laufen gebracht. Als RX dienen zwei einfache SDR-USB-Sticks und ein extra für den Frequenzbereich angepasster Empfangsvorverstärker.

Als Antenne nutze ich eine Super-J-Pole speziell für 403MHz, die ich in ein 50mm-KG-Rohr eingebaut habe. Wettersonden in ca. 500km lassen sich so manchmal noch empfangen. Aber der Fokus liegt auf die Wettersonden aus bzw. in der näheren Umgebung.

Am Anfang hatte ich dann gelandete Wettersonden nur per Auge und gutem Gefühl gesucht, was die Erfolgsrate bei der Suche meist gering ausfallen ließ. Mit einem LORA TTGO mit GPS und einem RX/TX für 433MHz konnte die Suche im Gelände verbessert werden. Besonders in hügligen oder stark bewachsenen Gelände ist dieses von Vorteil.

Der Landepunkt wird durch verschiedene Faktoren berechnet. Dieses erfolgt aus den letzten gesendeten Positionsdaten und dem vorherrschenden Wind, sowie der Sinkrate der Wettersonde. Schnell kann daher mal die Sonde entgegen den berechneten Daten entweder früher oder später gelandet sein, wenn sich der Wind doch noch einmal ändert.

Mit dem LORA TTGO installiert mit entsprechender Firmware und einer App lassen sich so die Positionen genau bestimmen, wenn die Wettersonde noch ein Signal sendet. Wenn die Wettersonde noch unterwegs ist, wird durch die App RDZsonde sogar der genaue Landepunkt in Echtzeit errechnet. So kann man dann manchaml die Landung live mitverfolgen und die Wettersonde noch „warm“ einsammeln.

Warum jagt man die Wettersonden eigentlich?

Neben Elektronikschrott landet einfach viel Müll in der Natur oder in den Gewässern, nur um unser Wetter für den nächsten Tag zu bestimmen. Niemand räumt es weg oder sammelt es ein. Die Sonden bestehen aus einem Styropor-Gehäuse, mit einer Platine und Batterien bestückt. Der Ballon selbst aus Naturkautschuk, der Schrim aus einer Art Papier und eine ca. 60m lange Kunststoffschnur. Allein an der Schnur könnten sich Tiere verletzen, da diese sehr lang und reißfest ist. Alle Bauteile sind künstlich und werden in der Naur kaum abgebaut.

Also braucht es Wettersonden-Jäger die den Müll wieder einsammeln und es gibt in Insiderkreisen sogar eine Art Ranking der Top-Wettersonden-Jäger.

Mehr Infos

Eine der bekanntesten Webseiten ist radiosondy.info  auf der man sich anmelden und seine Funde eintragen kann. Die Webseite von SQ6KXY wird weltweit mit Daten versorgt.

Eine weitere Webseite neben radiosondy.info ist wettersonde.net welche auch viele Infos und eine Live-Karte enthält. Das Netz der meldenden Stationes ist vielleicht etwas geringer, aber die Webseite ist auch sehr informativ und empfehlenswert.